Nie Wieder - Gedenken an Held Fredy Hirsch und den vielen Opfern

Aus der Geschichte lernen heißt, heute zu handeln.
Der 27. Januar ist in Deutschland der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Am 27. Januar 1945, wurden die Häftlinge des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz in Polen von ukrainischen Soldaten befreit. Mit großer Anteilnahme denken wir heute an die Spieler, Funktionäre sowie Förderer der Klubs und alle Vereinsmitglieder, die wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, politischen Überzeugung oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden. sexuellen Orientierung aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden.sexuellen Orientierung aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden.
Aus der Vereinsfamilie ausgestoßen, dem Terror preisgegeben, ihrer Bürgerrechte beraubt, führte viele ihr Leidensweg in die Vernichtungslager der Nazis.

„!Nie wieder“  – das ist die Botschaft der Überlebenden an Nachgeborenen. Die Fußballfamilie steht zu diesem „!Nie wieder“.
Wer das hohe Gut der Würde des Menschen mit rassistischen, antisemitischen Parolen oder Gewaltaktionen im Stadion und in der Öffentlichkeit verletzt, muss mit dem aktiven Widerstand der Fans und Vereine rechnen. Dieses entschiedene „!Nie wieder“ leitet die Aktionen von Fans und Vereinen beim „Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Wie zwingend notwendig dieses Engagement ist, zeigen die rassistischen, fremdenfeindlichen, antisemitischen Vorfälle der Vergangenheit.
Unser Sport bietet die Chance und Pflicht, sich für eine Welt einzusetzen, in der man ohne Angst anders sein kann. Zu den universellen Werten des Fußballs gehören der Respekt vor dem Anderen und die Völkerverständigung. Diesen werten fühlen wir uns verpflichtet !

www.niewieder.info

FREDY HIRSCH – eine sperrige Heldengeschichte
Fredy Hirsch wird am 2. Februar 1916 als Alfred Hirsch, Sohn eines jüdischen Metzgermeisters in Aachen geboren.
Fredy Hirsch war Pfadfinder, Funktionär und Sportlehrer. Vor allem aber war er der Held und Retter hunderter, wahrscheinlich sogar tausender Kinderleben im Holocaust. Und dennoch ist sein Name, der es verdient hätte, in einem Atemzug mit Oskar Schindler genannt zu werden, so gut wie niemandem bekannt. Denn Fredy Hirsch war homosexuell. Und seine Geschichte zu erzählen bedeutet - erstmals vielleicht - die Geschichte eines schwulen Helden aus dem Zweiten Weltkrieg zu erzählen. Was offensichtlich bis heute so manchen Chronisten dazu veranlasst, sie dann lieber gar nicht zu erzählen.
Fredy Hirschs Leben lässt sich heute nur noch aus Erinnerungs-Fragmenten zusammensetzen. Aus dem Pfadfinder wird schnell ein junger und engagierter Zionist, dessen Ziel es ist, so viele Kinder und Jugendliche wie möglich auf ein Leben in Palästina vorzubereiten. Doch die politische Entwicklung überholt ihn. In jeder Beziehung. Als die Nazis 1933 die Macht an sich reißen, wird schnell klar, dass ihm als Juden kaum eine Zukunft in seiner Heimat möglich sein wird. Als Homosexuellem scheint ihm zusätzlich eine Zukunft ganz und gar verbaut, und letztendlich spielt es dabei keine Rolle, wohin er sich damit flüchtet. Sie wird nirgendwo wirklich akzeptiert, auch nicht unter den eigenen Leuten, wo sie - immerhin - als mehr oder weniger unveränderliches Übel geduldet wird. Ab seinem 19. Lebensjahr ist Fredy Hirsch auf der Flucht. Für den Rest seines Lebens wird das so bleiben. Zunächst in das noch nicht besetzte Prag. Als die deutschen Besatzer auch dort einrücken, wird Fredy Hirsch für die dort lebenden jüdischen Kinder, die ihre völlige Entrechtung nicht verstehen, zum Synonym dafür, nie die Hoffnung aufzugeben. Er treibt auf dem „Hagibor“ Sport mit ihnen, er lässt sie Bücher lesen und Theater spielen. Er gibt ihrem Leben wieder einen Sinn.
Fredy Hirsch hat sein Prinzip entdeckt: gerade den Kindern muss man angesichts allem unverständlichen Schreckens, der ihnen widerfährt, eine Perspektive und einen Anschein von Normalität geben. Und vor allem: Stärke, Selbstbewusstsein und Widerstandskraft. Durch Sport, Kultur und Disziplin. Fredy Hirsch ist ein fanatischer Sportler und ein Übungsgleiter von fast militärischer Strenge.
Nach diesem Prinzip rettet Fredy Hirsch tausende „Kinderseelen“. „Er war unser Gott“, so schildern überlebende Zeitzeugen ihren „Fredy“ noch heute, der ihnen half, das KZ Theresienstadt und das Vernichtungslager Auschwitz zu überleben. In Theresienstadt war er für das Kinderheim zuständig, er half, dass Fußball in einer eigenen Liga gespielt werden konnte. In dem Dokumentarfilm „Liga Terezin“ wird ihm ein Denkmal gesetzt. Und immer wieder gelang es ihm Kinder, die keine Lobby besaßen, vor den Transporten in die Vernichtungslager zu retten.
Als Fredy Hirsch in seinem Engagement für die Wehrlosesten zu weit ging, sitzt er plötzlich selber in einem Zug nach Auschwitz-Birkenau. Dort angekommen, ist er weit
entfernt davon, sein Engagement aufzugeben. Er ringt der SS und dem berüchtigten Lagerarzt Mengele einen Kinderblock ab, indem er sich um die Jüngsten kümmern kann. Er macht möglich, was im Vernichtungslager Birkenau eigentlich komplett unmöglich war: Die Kinder bekommen dank Fredy Hirsch Wärme, Betreuung, extra Essensrationen, sogar Bildung und – man kann es sich wirklich kaum vorstellen – sogar so etwas wie die Möglichkeit zu kindlichem Spaß. Er sichert so das Überleben vieler der Schwächsten. Keine hundert Meter von den immer qualmenden Schornsteinen der Krematorien entfernt.
Die Umstände des Todes von Fredy Hirsch sind bis heute nicht zu klären und es wird wohl auch immer so bleiben. Fest steht: Als eines Tages klar ist, dass viele seiner Kinder 1944 zusammen mit Teilen des „Theresienstädter Familienlager“ im Vernichtungslager Birkenau vergast werden sollen, wird Fredy Hirsch aufgefordert, einen Aufstand anzuführen. Wenige Stunden später wird Fredy Hirsch bewusstlos aufgefunden.
War das die einzige Lösung für Fredy Hirsch in einem Moment, in dem es faktisch keine Lösung mehr gab? Für einen Menschen, der nie sein Lachen oder gar die Hoffnung verloren hatte? Oder war das gar die einzige Lösung, diesen Aufstand zu verhindern? Wie auch immer, Fredy Hirschs Leiche wird in jener Nacht im Krematorium von Birkenau verbrannt. In der Nacht, in der auch viele seiner Kinder sterben. Und mit ihnen über 3000 weitere jüdische Häftlinge.

Was bleibt, ist das Unverständnis, seine Geschichte bis heute zu verschweigen, nur weil er nicht einer ganz bestimmten Norm entsprach. Damals nicht und wohl auch heute, hätten manche Zeitgenossen hier ihre Schwierigkeiten.

||| letztes Update: 18.03.2024 |||

 
 
 

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